Unser Kraichgau - Weitblick Eppingen e. V.

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Quo vadis Hardtwald

Namensherkunft
Die Bezeichnung Kraichgau für das heutige Gesamtgebiet ist neuzeitlichen Ursprungs. Ursprünglich bezog sich der Name nur auf den Teil des heute weiter verstandenen Kraichgaues, der zum Einzugsgebiet des Kraichbaches gehörte, teilweise auch auf Orte an Waldangelbach und Saalbach. Die übrigen Gebiete gehörten zum Elsenzgau, zum Pfinzgau oder zum Gartachgau. Orte im Bereich des Leimbaches wurden zum Lobdengau gerechnet, für das Einzugsgebiet der Saalbach wurde auch der Begriff Salzgau verwendet
Landschaft des Kraichgaus
Im nordwestlichen Baden-Württemberg wird begrenzt vom Odenwald im Norden, dem Schwarzwald im Süden sowie der Oberrheinischen Tiefebene im Westen. Im Osten wird der Kraichgau von den Höhenzügen des Stromberg und Heuchelberg zum Zabergäu abgegrenzt. Die Gesamtfläche des Gebiets erstreckt sich über 1630 km²
Landwirtschaft
Der Kraichgau gilt durch seinen Lössboden, der durch eiszeitliche Ablagerungen entstand, als besonders fruchtbar und zählt daher zu den Kornkammern Süddeutschlands. Auch Obst- und Weinanbau (insb. auf den Keuperhöhen um Sinsheim und Sulzfeld) sind weit verbreitet. Ebenso werden Kartoffeln, Zuckerrüben und Tabak angebaut. Insbesondere mit Tabakanbau und der Gründung zahlreicher kleiner Zigarrenfabriken im Kraichgau haben die ansässigen Bauern im 19. Jahrhundert versucht, der vorherrschenden Armut in weiten Teilen der Gegend zu entfliehen, wegen der es mancherorts zu starker Auswanderung kam.

Eine typische Erscheinung im Kraichgau sind auch die traditionsreichen Bauerngärten. Über Jahrhunderte wurde in und an ihnen gearbeitet, bis sie ihre heutige Pracht entfaltet hatten. Die ersten Bauerngärten waren von den Germanen angelegt worden und waren komplett auf Nutzen ausgelegt. Es wurden verschiedene Gemüse, vielfältige Gewürze, Arzneipflanzen (vor allem Salbei), aber auch wenige Zierpflanzen angebaut.
Der Kraichgau blieb bis in die jüngste Vergangenheit stark landwirtschaftlich geprägt, wobei kleinbäuerliche Betriebe und durch Realteilung in der Landwirtschaft stark zersplitterter Grundbesitz bis zu den beginnenden Flurbereinigungen in den 1950er Jahren charakteristisch waren. Industrie siedelte sich zunächst nur in den Grenzregionen des Kraichgau an, wegen der Nähe zu den größeren Städten. Bedeutende wirtschaftliche Impulse gingen erst vom Ausbau der Bundesstraßen und Autobahnen in den 1960er Jahren aus.

Schutzgebiete
Im Kraichgau liegen zahlreiche Natur- und Landschaftsschutzgebiete. Schutzzweck ist in allen Fällen die Erhaltung der typischen Kraichgaulandschaft mit sanften Lößhügeln, einem ausgeprägten Talsystem, steilen Keuperhängen, zahlreichen geomorphologischen Geländekleinformen wie Hohlwegen, Terrassen und Böschungen, einer vielfältigen Landnutzung mit Ackerbau, Grünlandwirtschaft, Weinbau, Obstbau und Wald sowie zahlreichen in die Feldflur eingestreuten Vorwäldern, Einzelbäumen, Feldgehölzen, Feldhecken, Gebüschen, Gras-Krautsäumen und Magerrasen. Außerdem sollen die speziellen Lebensräume der zum Teil gefährdeten heimischen wildlebenden Tiere und Pflanzen erhalten werden.

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